5S-Methode

Mein Verständnis zur 5S-Methode:

  • ist eine Methode zur ständigen Verbesserung
  • schafft Sicherheit
  • reduziert Verschwendung
  • ist eine einfach anzuwendende Methode, um Standards umzusetzen und ständig weiterzuentwickeln
  • ist nicht nur für eine Werkstattumgebung geeignet
  • entwickelt Arbeitsplätze
  • kann mit anderen Methoden kombiniert werden wie Shopfloormanagement
  • ist ein Werkzeug für die Mitarbeiter, diese müssen es leben
  • ist eine kostengünstige Methode

Fast jeder kennt eigentlich den Sinn der 5S-Methode, sei es aus dem geschäftlichen oder privaten Umfeld: Ein Werkstück, eine Aufgabe muss bearbeitet werden und man fängt an, die notwendigen Dinge herzurichten: Den Schraubstock, die Bohrmaschine, die Kreissäge, den Schraubenzieher oder beim Backen die Rührmaschine, die Wage, die Backform und die Zutaten.

Die Elemente der 5S-Methode

Sortieren

Sind die Dingen nicht an dem Platz, an dem man sie erwartet oder werden sie verstellt, braucht man länger und ärgert sich. Man muss also Platz schaffen durch aussortieren, was man wirklich braucht. Ich hänge dazu selbst immer noch von den Regeln von „Simplify your Life“ von Tiki Küstenmacher (www.simplify.de).

Systematisieren

Wenn man – wie im Arbeitsalltag – diese Tätigkeiten öfter macht, überlegt sich dann ein System, wie man am einfachsten seine Arbeitsmittel herrichtet. Dazu gehören auch Informationen wie Zeichnungen bis zu Kochrezepten. Man schafft dadurch, die Handgriffe ohne große Überlegung zu machen.

Saubermachen

Um den Zustand zu halten, ist es notwendig, den Arbeitsplatz regelmäßig zu reinigen und auch sauber zu halten. Schmutz führt zu Fehlern, wenn zum Beispiel bei einer Reparatur Metallspäne in ein Getriebe geraten. Sauberkeit ist ein Qualitätsaspekt!

Standardisieren

Der entstandene und entwickelte Zustand wird zum Standard erklärt. Das beginnt bei der Beschilderung, es gibt für die Firma die gleichen Lochtafeln mit Befestigungsmöglichkeiten für die unterschiedlichen Werkzeuge. Reinigungspläne zeigen äußerlich die Systematik und sind kontrollierbar. Mit Checklisten, Auditformularen oder bebilderten Standards kann die Einhaltung überprüft werden, bitte nicht mit dem Zeigefinger. Die Standards haben Sinn und sollen auch von Auditoren im Sinne von Coachen, nicht von anweisen vermittelt werden. Hier ein Beispiel für eine Audit-Checkliste für die Fabrik und für das Office. 5S Audit Vorlage5S Audit Vorlage für Excel 2007

Selbstdisziplin, ständige Verbesserung

Die Verantwortung soll ja nicht auf die Auditoren übertragen werden, sondern es soll eine ständige Verbesserung angeregt werden. Es muss auch klar geregelt sein, wer der Kunde ist und was dieser erwartet. Ebenso ist die Klärung der Zuständigkeiten wichtig, 5S muss auch gestaltbar sein.

5S als Einführungstool

Mari Furukawa-Caspary sieht 5S als als das klassische Einführungstool: „Es geht primär um eine Vorgehenweise, mit der man Arbeitsplätze systematisch in Ordnung hält.“ (Mari Furukawa-Caspary: Lean auf gut Deutsch, Band 1 Einführung und Bestandsaufnahme, BoD – Books on Demand, Norderstedt, 2016).

5S ist in der Literatur immer wieder als einfache Methode in der Einführung von Lean beschrieben. Für mich ist immer wichtig, dass die Menschen den Sinn dahinter verstehen. Es wird sonst die kontinuierliche Verbesserung nicht klappen. Nicht alle Menschen haben das Gen zu 5S. Dort helfen Standards, auf die man zur Umsetzung zurückgreifen kann. Coaches oder Verbesserungsteams sollten dann unterstützen. Das Halten einer Verbesserung ist einfacher und kann auch eingefordert werden. Die Arbeit soll ja mit 5S reibungsloser verlaufen, zum Vorteil von allen.

5S außerhalb der Werkstatt

5S im Büro, macht das Sinn? In einer Werkstatt ist vieles transparent, wie auch die Oberfläche des Schreibtisches. Wie sieht es mit den Schubladen aus? Wie sind Dateien abgelegt?  Ein Computer bietet tolle Werkzeuge zum Suchen von Dateien. Bei einer einheitlichen Systematik können Sie sich das Suchen sparen. Wo gibt es andere Anwendungsbereiche: In jeder Organisation, in der es für die Menschen hilfreich ist, ein gleiches Grundverständnis bei der Arbeit und bei der Organisation dieser zu haben. Verteilte Softwareentwicklung kann nur so funktionieren, wie sieht es im Krankenhaus aus, in mobilen Diensten, in Kreativbereichen bei Malern, die sich auf ihre Malerei konzentrieren wollen? Es gibt genügend Beispiele im Kleinen wie im Großen, die Methode sinnvoll anzuwenden.